Im Gasthaus Schendlingen ist die schnelllebige Zeit draußen geblieben.
Bereits um 17 Uhr ist einer von zwei Stammtischen gut besucht. Gutgelaunte Herren genießen das verdiente Feierabendbier und üben sich im mehrstimmigen Gesang. Ankommende Gäste werden zum Dazusitzen eingeladen. „Bei uns ist das ganz normal, wir nehmen Gäste auf wie in einer Familie“, bekräftigt Siegfried Dinhof. Ein Berufsleben lang betreute er Schankanlagen und lernte so unzählige Gasthäuser im ganzen Land kennen. Im Schendlingen wurde er Stammgast, heute ist er dort Wirt, und zwar „mit Leib und Seele“. Irgendwie wirkt das Schendlingen wie ein Relikt aus der guten alten Zeit: Die 80er-Jahre-Ausstattung überlebte konsequent, auf zwei Tischen thront ein Stammtischschild, überall warten Jasskarten auf ein Spiel und das Essen schmeckt wie bei Mutter zu Hause. Die Fleischsuppe samt Einlage wird von Köchin Helga Metz selbst gekocht, so wie alle anderen Speisen stets frisch zubereitet, ohne jegliche Hilfsmittel und Zusatzstoffe.
„Wenn wir auf der täglich wechselnden Menükarte einen Schweinebraten samt Knödel oder unseren berühmten Hackbraten haben, sind die Töpfe bis spätestens 12.30 Uhr leer“, erzählt der Wirt. Man setzt auf bewährte Tradition. Da haben Künstliches und Neumodisches keinen Platz.
Publikum bunt gemischt
Siegfried Dinhof nimmt sich Zeit für die vielen Stammgäste, die Gemütlichkeit und vor allem einen geselligen Jass schätzen. Das Publikum ist bunt gemischt – von Lehrern aus der Schule nebenan bis zum Hilfsarbeiter treffen sich alle an einem Tisch, getrennt lediglich durch Nichtraucher- und Raucherstube.
Regelmäßig ausgebucht ist das Schendlingen in den Sommermonaten, wenn unter dem alten Kastanienbaum der Gartenbetrieb Hochsaison hat. „In einem der schönsten Gastgarten im Unterland“ laden beim Früh- und Dämmerschoppen Musikgruppen zum Mitsingen ein. Spätestens dann wird so mancher zufällig Vorbeikommende zum Stammgast und vergisst das hektische Treiben vor dem Riedenburger Bahnhof.VN/Marlene Matt
Gute Qualität zu einem fairen Preis.
Hier lebt noch der gute alte Geist der Gastfreundschaft, wo" Einheimische" und " Zuagroaste " an einem Tisch sitzen und miteinander diskutieren,jassen,..
Im Sommer und in lauen Sommernächten ist der Gastgarten mit seinem uralten Kastanienbaum sowieso unschlagbar.